Jabło­now­ski-Preis

Die Socie­tas Jablo­no­vi­a­na för­dert den deutsch-pol­ni­schen Kul­tur- und Wis­sen­schafts­dia­log mit der Ver­ga­be des Jablo­now­ski-Prei­ses. Alle zwei Jah­re wer­den jun­ge Wis­sen­schaft­ler und Publi­zis­ten aus Polen und Deutsch­land aus­ge­zeich­net, die den Blick auf das eige­ne oder das ande­re Land schär­fen. Der Jabło­now­ski-Preis setzt sich aus der his­to­ri­schen Medail­le und dem Preis­geld zusam­men. Das Preis­geld stif­tet seit 2009 die Uni­ver­si­tät Leip­zig. Die Tra­di­ti­on der Preis­ver­lei­hung wur­de zum 225. Jubi­lä­um (1999) der Gesell­schaft wie­der belebt. Heu­te im neu­en Modus, knüpft sie den­noch an die 1774 sta­tua­risch fest­ge­leg­te Auf­ga­be der Socie­tas Jablo­no­vi­a­na die Wis­sen­schaf­ten zu för­dern. Von 1770 bis 1943 wur­den mit eini­gen Unter­bre­chun­gen Preis­fra­gen zu Mathematik/Physik, Öko­no­mie und zur polnischen/slawischen Geschich­te aus­ge­schrie­ben und die bes­ten Arbei­ten mit dem Jabło­now­ski-Preis aus­ge­zeich­net.

2024

Dr. Sabi­ne Jagod­zinski (Her­zog August Biblio­thek Wol­fen­büt­tel, For­schungs- und Stu­di­en­stät­te für euro­päi­sche Kul­tur­ge­schich­te)

Lau­da­tio: Prof. Dr. Bogus­ław Dybaś (Niko­laus-Koper­ni­kus-Uni­ver­si­tät Toruń)

Sabi­ne Jagod­zinski ist Kunst­his­to­ri­ke­rin. Seit 2021 arbei­tet sie an der Her­zog August Biblio­thek im Pro­jekt „Gro­ßes Stamm­buch Phil­ipp Hain­ho­fers“. Zuvor war sie am Deut­schen His­to­ri­schen Insti­tut War­schau und am GWZO Leip­zig, wo sie unter ande­rem adli­ge Iden­ti­tä­ten im König­li­chen Preu­ßen sowie Per­zep­tio­nen und Inter­ak­tio­nen in den Grenz­zo­nen des Osma­ni­schen Ori­ents erforsch­te. Sie pro­mo­vier­te 2014 an der Hum­boldt-Uni­ver­si­tät zu Ber­lin über die Kom­me­mo­ra­ti­on der osma­ni­schen Expan­si­on in der pol­nisch-litaui­schen Adels- und Hof­kul­tur. Der Preis wür­digt ihre inno­va­ti­ven For­schun­gen zur pol­ni­schen und mit­tel­eu­ro­päi­schen Kul­tur- und Kunst­ge­schich­te, ins­be­son­de­re zur Erin­ne­rungs­kul­tur an die Osma­ni­schen Krie­ge in der pol­nisch-litaui­schen Adels­kul­tur.

2021/2022

Dr. Agnieszka Gąsi­or (Schle­si­sches Muse­um Gör­litz)

Lau­da­tio: Dr. Ste­fan Troebst (Ber­lin)

Dr. Agnieszka Gąsi­or (* Zie­lo­na Góra) stu­dier­te Deut­sche Phi­lo­lo­gie in Polen und anschlie­ßend Kunst­wis­sen­schaft und Neue­re Deut­sche Phi­lo­lo­gie an der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Ber­lin. Nach ihrer Pro­mo­ti­on 2005 im Rah­men des Pro­jekts „Die Bedeu­tung der Jagiel­lo­nen für Kunst und Kul­tur Mit­tel­eu­ro­pas (ca. 1450–1550)“ folg­ten wei­te­re For­schungs­vor­ha­ben zu „Trans­na­tio­na­li­tät in den Erin­ne­rungs­kul­tu­ren Ost­mit­tel­eu­ro­pas seit 1989“ und „Post-Pan­sla­vis­mus. Sla­vi­zi­tät, Sla­vi­sche Idee und Anti­s­la­vis­mus im 20. und 21. Jahr­hun­dert“, die sie am heu­ti­gen Leib­niz-Insti­tut für Geschich­te und Kul­tur des öst­li­chen Euro­pa (GWZO) rea­li­sier­te. Ihr jüngs­tes For­schungs­pro­jekt „Bel­lum, com­mer­cia et artes: See­han­del, Städ­te­bau und künst­le­ri­sche Reprä­sen­ta­ti­on in Nord­ost­eu­ro­pa im Zeit­al­ter der Nor­di­schen Krie­ge (1554–1721)“ gab den Anstoß zu dem­in­ter­na­tio­na­len Aus­stel­lungs­pro­jekt „Bel­lum et artes“, wel­ches das GWZO in den Jah­ren 2021–2025 in Koope­ra­ti­on mit Muse­en in Dres­den, Inns­bruck, Bres­lau, Dan­zig, Man­tua, Stock­holm, Madrid und Gör­litz rea­li­siert.

Die­ses brei­te, kom­pa­ra­tis­tisch ange­leg­te For­schungs­spek­trum, in dem Polen immer eine zen­tra­le Rol­le spielt, wird mit dem Jabło­now­ski-Preis 2021 gewür­digt.

2019

Dr. Mag­da­le­na Sary­usz-Wol­ska (DHI War­schau)

Lau­da­tio: Dr. Iza­be­la Surynt (Uni­ver­si­tät Bres­lau)

Dr. Mag­da­le­na Sary­usz-Wol­ska (*1980 in Lodz), Stu­di­um der Kul­tur­wis­sen­schaft und Sozio­lo­gie an den Uni­ver­si­tä­ten Lodz, Gie­ßen und Mainz; 2008: Pro­mo­ti­on an der Uni­ver­si­tät Lodz (The­ma: „Stadt­ge­dächt­nis. Fil­mi­sche und lite­ra­ri­sche Reprä­sen­ta­tio­nen urba­ner Räu­me im Kon­text des kol­lek­ti­ven Gedächt­nis­ses“); seit 2008: wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin am Insti­tut für Gegen­warts­kul­tur der Uni­ver­si­tät Lodz; 2010–2015: wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin am Zen­trum für His­to­ri­sche For­schung Ber­lin der Pol­ni­schen Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten und Koor­di­na­ti­on des Pro­jekts „Modi memo­ran­di. Lexi­kon zur Erin­ne­rungs­kul­tur“; seit 2015 wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin am Deut­schen His­to­ri­schen Insti­tut War­schau; 2016: Habi­li­ta­ti­on an der Uni­ver­si­tät War­schau (The­ma: „Iko­nen der Nor­ma­li­sie­rung. Visu­el­le Kul­tu­ren Deutsch­lands 1945–1949); 2018–2020: Gast­pro­fes­sur und For­schungs­sti­pen­di­um der Alex­an­der von Hum­boldt Stif­tung an der Johan­nes Guten­berg Uni­ver­si­tät-Mainz.

Die Aus­zeich­nung wür­dig­te ins­be­son­de­re ihre her­aus­ra­gen­den Tätig­kei­ten als Autorin, Über­set­ze­rin und Her­aus­ge­be­rin bedeu­ten­der Arbei­ten aus dem Bereich der Erin­ne­rungs­for­schung.

2017

Dr. Lothar Quin­ken­stein (Adam-Mickie­wicz Uni­ver­si­tät Posen)

Lau­da­tio: Prof. Dr. Jer­zy Kałąż­ny (Adam-Mickie­wicz-Uni­ver­si­tät, Posen)

* 1967 in Bay­reuth, Lite­ra­tur­wis­sen­schaft­ler, Schrift­stel­ler und Über­set­zer aus dem Pol­ni­schen. Er stu­dier­te Ger­ma­nis­tik und Eth­no­lo­gie in Frei­burg im Breis­gau. Ab 1994 Deutsch­leh­rer im süd­polni­schen Mielec; 1998 lite­ra­ri­sches Debüt mit dem Erzähl­band „Ner­ven­har­fe“ und Pro­mo­ti­on an der Adam-Mickie­wicz-Uni­ver­si­tät in Poz­nań; anschlie­ßend Arbeit im Insti­tut für Ger­ma­ni­sche Phi­lo­lo­gie. Seit 2005 ver­schie­de­ne Sti­pen­di­en, u.a. der Kul­tur­stif­tung der Län­der in der Vil­la Deci­us in Kraków. Seit 2012 unter­rich­tet er Inter­kul­tu­rel­le Ger­ma­nis­tik im Rah­men des gemein­sa­men Stu­di­en­gangs von der Euro­pa-Uni­ver­si­tät Via­dri­na in Frank­furt (Oder) und der Adam-Mickie­wicz-Uni­ver­si­tät in Poz­nań.

Schwer­punkt sei­ner Tex­te sind deutsch-pol­ni­sche The­men, Erin­ne­rungs­fra­gen im deutsch-pol­nisch-jüdi­schen Kon­text und die Wahr­neh­mung von Polen und Mit­tel­eu­ro­pa. 2017 erhielt der den Spie­ge­lun­gen-Preis für Lyrik.

2015

Dr. habil. Łuka­sz Musiał (Adam-Mickie­wicz Uni­ver­si­tät Posen)

Lau­da­tio: Prof. Dr. Les­zek Zylin­ski (Nico­laus Coper­ni­cus Uni­ver­si­tät Thorn)

Łuka­sz Musiał (*1976), ist ein pol­ni­scher Essay­ist, Lite­ra­tur­kri­ti­ker, Über­set­zer aus dem Deut­schen und Pro­sa­schrift­stel­ler. Er stu­dier­te Kul­tur­wis­sen­schaf­ten an der Euro­pa-Uni­ver­si­tät in Frankfurt/Oder und Ger­ma­ni­sche Phi­lo­lo­gie an der Adam-Mickie­wicz-Uni­ver­si­tät Posen (1995–2001). 2003–2004 war er DAAD-Sti­pen­di­at in Ber­lin, 2007–2008 Fel­low in resi­dence im Kol­leg Fried­rich Nietz­sche in Wei­mar. Seit 2001 arbei­tet er am Insti­tut für Ger­ma­ni­sche Phi­lo­lo­gie an der Adam-Mickie­wicz-Uni­ver­si­tät in Posen.

In sei­ner Pro­mo­ti­on beschäf­tig­te er sich mit dem Werk von Ernst Jün­ger („Lei­den im Zeit­al­ter der Gegen­ständ­lich­keit. Zur Kon­zep­tua­li­sie­rung des Schmer­zes im Werk von Ernst Jün­ger“, 2006) und sei­ne Habi­li­ta­ti­on wid­me­te er der phi­lo­so­phi­schen Rezep­ti­on des Werks von Franz Kaf­ka („Kaf­ka. W pos­zu­ki­wa­niu utra­co­nej rzec­zy­wis­tości“ / Kaf­ka. Auf der Suche nach der ver­lo­re­nen Wirk­lich­keit, 2011).

Pres­se­mit­tei­lung der Uni­ver­si­tät Leip­zig

2013

Dr. Peter Oli­ver Loew (Deut­sches Polen-Insti­tut Darm­stadt)

Lau­da­tio: Dr. Andre­as Lawaty (Nord­ost-Insti­tu­t/IKGN e.V., Lüne­burg)

Peter Oli­ver Loew (*1967 in Frankfurt/Main), Stu­di­um der Ost­eu­ro­päi­schen Geschich­te, Sla­wis­tik und Volks­wirt­schaft in Nürn­berg, Frei­burg und Ber­lin. Pro­mo­ti­on über die loka­le Geschichts­kul­tur in Dan­zig zwi­schen 1793 und 1997. 2006/2007 Lehr­auf­trag an der Uni­ver­si­tät Mainz, seit 2009/2010 Lehr­auf­trag an der TU Darm­stadt. Über­set­zer aus dem Pol­ni­schen und Eng­li­schen. Sei­ne wis­sen­schaft­li­chen Schwer­punk­te sind: Geschich­te Polens, Deutsch­lands und der deutsch-pol­ni­schen Bezie­hun­gen in der Neu­zeit, Geschich­te und Gegen­wart Dan­zigs, Pom­merns und Pom­me­rel­lens, die Geschich­te Schle­si­ens, Geschich­te der Geschichts­kul­tur, Lite­ra­tur- und Musik­ge­schich­te, ver­glei­chen­de Geschich­te Ost­mit­tel­eu­ro­pas.

Pres­se­mit­tei­lung der Uni­ver­si­tät Leip­zig

2011

Piotr Buras (Warszawa/Berlin)

Lau­da­tio: Prof. Dr. Jer­zy Hol­zer (Ins­ty­tut Spraw Poli­ty­cz­nych, PAN Wars­za­wa)

Piotr Buras (*1974 in War­schau), ist Poli­to­lo­ge und Jour­na­list. Gegen­wär­tig arbei­tet er bei der Gaze­ta Wybor­c­za, der füh­ren­den pol­ni­schen Tages­zei­tung. Zuvor war er wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter am Zen­trum für Inter­na­tio­na­le Bezie­hun­gen in War­schau, am Insti­tut für Poli­tik­wis­sen­schaf­ten der Pol­ni­schen Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten sowie am Wil­ly-Brandt-Zen­trum in Wro­cław. Neben zahl­rei­chen Arti­keln zur deut­schen Kul­tur in pol­ni­schen und deut­schen Medi­en ist er vor allem durch sein Buch „Polens Weg. Von der Wen­de bis zum EU-Bei­tritt“ (Hohen­heim Ver­lag, Stutt­gart 2005; zusam­men mit Hen­ning Tewes) bekannt gewor­den.

Pres­se­mit­tei­lung der Uni­ver­si­tät Leip­zig

2009

Prof. Dr. Iza­be­la Surynt (Uni­ver­si­tät Wro­cław)

Lau­da­tio: Prof. Dr. Hubert Orłow­ski (Adam Mickie­wicz Uni­ver­si­tät Poz­nań)

Iza­be­la Surynt (*1967 in Gdy­nia), stu­dier­te von 1985 bis 1990 Ger­ma­nis­tik und Sla­wis­tik an der Hum­boldt-Uni­ver­si­tät zu Ber­lin, der Uni­ver­si­tät Wro­cław und der Rhei­nisch-West­fä­li­schen Tech­ni­schen Hoch­schu­le Aachen (RWTH). Von 1990 bis 2004 war sie wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin am Insti­tut für Ger­ma­nis­tik der Uni­ver­si­tät Opo­le; 1995 pro­mo­vier­te sie zum Werk Marie von Ebner-Eschen­bachs (Die Weib­lich­keits­vor­stel­lung bei Marie von Ebner-Eschen­bach); 2003–2004 war sie Hum­boldt-Sti­pen­dia­tin; 2004–2007 wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin am Wil­ly-Brandt-Zen­trum für Deutsch­land- und Euro­pa­stu­di­en der Uni­ver­si­tät Wro­cław; 2005 habi­li­tier­te sie sich zum deut­schen Polen­dis­kurs am Bei­spiel der Wer­ke Gus­tav Frey­tags (Das „fer­ne“, „unheim­li­che“ Land. Gus­tav Frey­tags Polen); seit 2007 ist sie am Insti­tut für Medi­en- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaf­ten der Uni­ver­si­tät Wro­cław tätig; seit 2008 ist sie Pro­fes­so­rin für inter­kul­tu­rel­le Kom­mu­ni­ka­ti­on. Ihre Arbeits­ge­bie­te umfas­sen die Geschich­te der deut­schen Lite­ra­tur und Kul­tur, ins­be­son­de­re des 19. und 20. Jahr­hun­derts, deut­sche und pol­ni­sche Erin­ne­rungs­kul­tu­ren, post­ko­lo­nia­le Kri­tik und Theo­rie (deut­scher „Ost­ko­lo­nia­lis­mus“) sowie Inter­kul­tu­ra­li­tät im deutsch-pol­ni­schen Bereich.

Pres­se­mit­tei­lung der Uni­ver­si­tät Leip­zig

2007

Prof. Dr. Clau­dia Kraft (Uni­ver­si­tät Erfurt)

Lau­da­tio: Dr. habil. Jer­zy Kocha­now­ski (Uni­ver­si­tät War­schau)

Clau­dia Kraft (*1968 in Bad Nau­heim), stu­dier­te von 1988 bis 1994 Ost­eu­ro­päi­sche Geschich­te, Poli­tik­wis­sen­schaf­ten und Sla­wis­tik in Tübin­gen, Mainz und Mar­burg. 1995–1996 war sie Sti­pen­dia­tin des Deut­schen His­to­ri­schen Insti­tuts in War­schau. Von 1996 bis 1999 arbei­te­te sie an einer deutsch-pol­ni­schen Quel­len­edi­ti­on zur Ver­trei­bung und Zwangs­aus­sied­lung der Deut­schen aus Polen mit. 1999–2000 war sie wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin am Geis­tes­wis­sen­schaft­li­chen Zen­trum Geschich­te und Kul­tur Ost­mit­tel­eu­ro­pas (GWZO) in Leip­zig. 2001 pro­mo­vier­te sie mit der Arbeit „Euro­pa im Blick der pol­ni­schen Juris­ten. Rechts­ord­nung und juris­ti­sche Pro­fes­si­on im Span­nungs­feld zwi­schen Nati­on und Euro­pa, 1918–1939“. Von 2001 bis 2004 war sie wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin am Deut­schen His­to­ri­schen Insti­tut in War­schau. 2004–2005 war sie Aka­de­mi­sche Rätin an der Ruhr-Uni­ver­si­tät Bochum. Ab April 2005 wur­de sie Pro­fes­so­rin für Geschich­te Ost­mit­tel­eu­ro­pas an der Uni­ver­si­tät Erfurt.

2005

Basil Ker­ski (Deutsch-Pol­ni­sches Maga­zin „Dia­log“)

Lau­da­tio: Adam Krze­miń­ski (Zeit­schrift „Poli­ty­ka“, War­schau)

Basil Ker­ski (*1969 in Dan­zig in einer pol­nisch-ira­ki­schen Fami­lie), lebt seit 1979 in West-Ber­lin und stu­dier­te Poli­tik­wis­sen­schaft und Sla­wis­tik an der Frei­en Uni­ver­si­tät Ber­lin. Ker­ski ist Jour­na­list und Poli­tik­wis­sen­schaft­ler; seit 1998 ist er Chef­re­dak­teur des zwei­spra­chi­gen Deutsch-Pol­ni­schen Maga­zins DIALOG (Ber­lin-Dan­zig). Neben sei­ner Arbeit für DIALOG ist Ker­ski ehren­amt­li­cher Geschäfts­füh­rer der Deutsch-Pol­ni­schen Gesell­schaft Bun­des­ver­band, einer seit 1986 bestehen­den Dach­or­ga­ni­sa­ti­on von 53 deutsch-pol­ni­schen Initia­ti­ven. Er ist zudem Redak­teur der in Dan­zig erschei­nen­den Poli­tik­zeit­schrift Prze­gląd Poli­ty­cz­ny, die 1983 von Donald Tusk gegrün­det wur­de. Als Poli­tik­ex­per­te war Ker­ski im deutsch-ame­ri­ka­ni­schen Aspen Insti­tu­te Ber­lin, im For­schungs­in­sti­tut der Deut­schen Gesell­schaft für Aus­wär­ti­ge Poli­tik sowie im Deut­schen Bun­des­tag tätig. Neben wis­sen­schaft­li­chen Auf­sät­zen ver­öf­fent­lich­te er zahl­rei­che Arti­kel in deut­schen und pol­ni­schen Zei­tun­gen und Zeit­schrif­ten, dar­un­ter in der Neu­en Zür­cher Zei­tung, Der Tages­spie­gel, Ber­li­ner Zei­tung, Le Mon­de Diplo­ma­tique, Inter­na­tio­na­le Poli­tik, Sinn und Form, Gaze­ta Wybor­c­za, Rzecz­pos­po­li­ta und Tygod­nik Pow­s­zech­ny. Zudem ist er Autor und Her­aus­ge­ber zahl­rei­cher deut­scher und pol­ni­scher Bücher zu his­to­ri­schen und poli­ti­schen The­men. Von 2001 bis 2005 war Basil Ker­ski Lehr­be­auf­trag­ter am Otto-Suhr-Insti­tut der Frei­en Uni­ver­si­tät Ber­lin. Für sei­ne Ver­diens­te um die deutsch-pol­ni­schen Bezie­hun­gen wur­de er 2005 von Staats­prä­si­dent Alek­san­der Kwaś­niew­ski mit dem Ver­dienst­kreuz in Gold der Repu­blik Polen aus­ge­zeich­net.

2003

Tomasz Kranz (Gedenk­stät­te in Maj­da­nek)

Lau­da­tio: Prof. Dr. Robert Tra­ba (DHI War­schau)

Tomasz Kranz (*1960 in Lub­lin, Polen), stu­dier­te Ger­ma­nis­tik an der Maria-Curie-Skło­dows­ka-Uni­ver­si­tät in Lub­lin und absol­vier­te ein Auf­bau­stu­di­um für Muse­ums­kun­de an der Jagiel­lo­nen-Uni­ver­si­tät Kra­kau. Von 1995 bis 2007 war er Lei­ter der wis­sen­schaft­li­chen Abtei­lung im Staat­li­chen Muse­um Maj­da­nek, seit April 2007 ist er Direk­tor die­ser Gedenk­stät­te. Er ist unter ande­rem Vor­sit­zen­der des Redak­ti­ons­kol­le­gi­ums der wis­sen­schaft­li­chen Zeit­schrift „Zes­zy­ty Maj­dan­ka“, Mit­glied des Inter­na­tio­na­len Bei­rats der Gedenk- und Bil­dungs­stät­te Haus der Wann­see-Kon­fe­renz in Ber­lin und Mit­glied des Muse­ums­ra­tes Staat­li­che Gedenk­stät­te Muse­um Stutt­hof. Sei­ne For­schungs­schwer­punk­te sind die Geschich­te des Kon­zen­tra­ti­ons­la­gers Maj­da­nek (KZ Lub­lin) und die Gedenk­stät­ten­päd­ago­gik. Dar­über hin­aus beschäf­tigt er sich mit dem pol­ni­schen und deut­schen kol­lek­ti­ven Gedächt­nis über den Zwei­ten Welt­krieg. Die Ergeb­nis­se sei­ner For­schun­gen hat er viel­fach auf Kon­fe­ren­zen in- und außer­halb Polens (unter ande­rem in Deutsch­land, Frank­reich, Isra­el und den USA) prä­sen­tiert. Sei­ne wis­sen­schaft­li­chen und publi­zis­ti­schen Arbei­ten umfas­sen bis­her 130 Publi­ka­tio­nen. Seit vie­len Jah­ren enga­giert er sich im deutsch-pol­ni­schen Ver­söh­nungs­pro­zess.

2001

Dr. Arnold Bar­tetz­ky (GWZO Leip­zig)

Lau­da­tio: Prof. Dr. Klaus Zer­nack (Ber­lin)

Dr. Arnold Bar­tetz­ky (*1965 in Zabrze, Polen), stu­dier­te von 1988 bis 1994 Kunst­ge­schich­te in Frei­burg, Tübin­gen und Kra­kau. 1998 pro­mo­vier­te er an der Uni­ver­si­tät Frei­burg zur Dan­zi­ger Archi­tek­tur um 1600. Seit 1995 ist er wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter am Geis­tes­wis­sen­schaft­li­chen Zen­trum Geschich­te und Kul­tur Ost­mit­tel­eu­ro­pas in Leip­zig (anfangs in Ber­lin). Dar­über hin­aus hat er Lehr­auf­trä­ge am Insti­tut für Kunst­ge­schich­te der Uni­ver­si­tät Leip­zig und am Kunst­his­to­ri­schen Semi­nar der Uni­ver­si­tät Jena. Sei­ne publi­zis­ti­sche Tätig­keit kann man unter ande­rem im Feuil­le­ton der „Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Zei­tung“ ver­fol­gen. Bar­tetz­kys Haupt­ar­beits­ge­bie­te sind Archi­tek­tur, Städ­te­bau, Denk­mal­pfle­ge sowie die poli­ti­sche Iko­no­gra­phie im 20. Jahr­hun­dert und in der Gegen­wart; außer­dem die Archi­tek­tur der Renais­sance und des Manie­ris­mus nörd­lich der Alpen. Der­zeit beschäf­tigt er sich mit den Pro­jek­ten „Stadt­pla­nung als poli­ti­sche Insze­nie­rung: Urba­nis­ti­sche Kon­zep­te in Ost­mit­tel­eu­ro­pa seit 1918“ und „Kunst und visu­el­le Kul­tur im Dienst staat­li­cher Selbst­dar­stel­lung in Deutsch­land seit 1871“.

1999

Prof. Dr. Mał­gorza­ta Sugie­ra (Jagiel­lo­nen Uni­ver­si­tät Kra­kau)

Lau­da­tio: Prof. Dr. Bri­git­te Schul­ze (Uni­ver­si­tät Mainz)

Prof. Dr. Mał­gorza­ta Sugie­ra (*1958), ist Inha­be­rin des Lehr­stuhls für Dra­ma­ti­sche Lite­ra­tur an der Jagiel­lo­nen-Uni­ver­si­tät in Kra­kau. Ihr For­schungs­ge­biet umfasst das moder­ne euro­päi­sche Dra­ma in ver­glei­chen­der Per­spek­ti­ve sowie Gen­der-Theo­rie. Ihre Pro­mo­ti­on (1988) und Habi­li­ta­ti­on (1996) absol­vier­te sie an der Jagiel­lo­nen-Uni­ver­si­tät in Kra­kau. Seit 1997 lehrt sie am dor­ti­gen Insti­tut für Polo­nis­tik im Fach­be­reich Thea­ter­wis­sen­schaft. Eine beson­de­re Ver­bin­dung zu Mainz besteht durch ihre Tätig­keit von 1995 bis 1997 als Sti­pen­dia­tin der Alex­an­der-von-Hum­boldt-Stif­tung an der Johan­nes Guten­berg-Uni­ver­si­tät sowie durch ihre erneu­te Lehr­tä­tig­keit 2004 im Rah­men des Schwer­punkts Polens an der Uni­ver­si­tät Mainz.