Geschichte der Stiftung
Kalendarium der Societas Jablonoviana
Jabłonowski gründete an der Universität Leipzig eine Gesellschaft der Wissenschaften, die laut fundatio perpetua jährlich Preisfragen aus der Mathematik/Physik, der Ökonomie und vor allem aus der polnischen/slawischen Geschichte ausschrieb und die besten Arbeiten mit dem Jabłonowski-Preis auszeichnete. Das für die Gesellschaft erforderliche Kapital von 2000 Dukaten legte Jabłonowski in Danzig an.
Die Gesellschaft nahm ihre Tätigkeit bereits 1769 auf, die offizielle Bestätigung erteilte Kurfürst Friedrich August III. im Jahre 1774.
Die mit dem Jabłonowski-Preis ausgezeichneten Arbeiten wurden in den „Acta Societatis Jablonovianae“, später in den „ActaSocietatis Jablonovianae nova“, und schließlich in den „Preisschriften“ gekrönt und herausgegeben von der „Fürstlich Jablonowskischen Gesellschaft zu Leipzig“ veröffentlicht. Insgesamt sind ca. 100 Bände erschienen.
Im Zusammenhang mit dem Streit um die „Göttinger Sieben“ und der von Wilhelm Weber zur Verfügung gestellten „Göttinger Stiftung“ gab die Societas Jablonoviana, auch mit einem Teil ihres Kapitals, den Anstoß zur Gründung der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig (gegründet 1846).
Im Jahre 1948, mit dem Weggang des letzten Präses Reinhold Trautmann nach Jena, wurde die Tätigkeit der Societas Jablonoviana eingestellt und ihr Kapital der Sammelstiftung der Universität Leipzig übertragen.
Im Rahmen der Gespräche zwischen der polnischen Regierung und der Regierung der DDR über die Nutzung der in der Jagiellonen-Bibliothek befindlichen ausgelagerten Bestände der Bibliothek Preußischer Kulturbesitz wurde die Wiederbelebung der Tätigkeit der Societas Jablonoviana von polnischer Seite gefordert. So wurde die Societas an der Universität Leipzig 1978 als eine Gesellschaft zur Förderung der deutsch-polnischen Wissenschafts- und Kulturbeziehungen, in Anknüpfung an die Tradition der Leipziger Slavistik, wiedergegründet und mit zwei Stellen ausgestattet.
Nach der politischen Wende 1989 wurde die Societas Jablonoviana aus der Universität Leipzig ausgegliedert und in einen eingetragenen Verein umgewandelt. In der Satzung von 1992 besiegelte sie ihre Neuprofilierung in Anknüpfung an die alten wissenschaftlichen Traditionen.

Ewige Stiftung
Das Original der lateinische Stiftungsurkunde, die am 9.11.1774 vom Kurfürst Friedrich August III. bestätigt wurde, befindet sich im Hauptstaatsarchiv Dresden. Die deutsche Übersetzung wurde 1908 vom Justus Hermann Lipsius, Präses der Gesellschaf (1906–1920) angefertigt.
Fürstlich Jablonowski’sche Stiftung
“Wir, Friedrich August, von Gottes Gnaden, Herzog von Sachsen, Jülich, Cleve, Berg, von Engern und Westfalen, Erzmarschall und Kurfürst des heiligen römischen Reiches, Landgraf von Thüringen, Markgraf von Meissen, der Ober- und Unterlausitz, Burggraf von Magdeburg, (…) etc. etc. tun für uns und alle unsere Erben und Nachkommen durch den Inhalt dieser Urkunde allen kund und zu wissen: dass vor uns der erlauchte Fürst des heiligen römischen Reiches, Joseph Alexander de Ducibus Prusso Vindis et Wichocz Jablonowski, erklärt hat, er habe gemäss seiner (wie allgemein bekannt) hervorragenden Liebe zu den Wissenschaften sich entschlossen, in unserer Universität zu Leipzig einen ausserordentlichen Beweiss wieder zu geben, dessen Früchte nicht nur dieser Zeit angehören sollten, sondern die Zeiten überdauern und unseren Nachkommen zu Gute kommen könnten. .…”
Die digitale Gemäldegalerie der Societas Jablonoviana
Zu den historischen Mitgliedern der Gesellschaft zählen bedeutsame Persönlichkeiten der deutschen Wissenschaftsgeschichte. Klicken Sie auf die Potraits, um mehr Informationen über das Leben und Wirken der Wissenschaftler zu erfahren.